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ERNI Geschichte

Die Anfänge und 50er

1959

Relais 20

Die Adelberger Relais übernehmen vielfältige Aufgaben in der Automatisierung und werden eingangs- wie ausgangsseitig mit elektronischen, elektromechanischen, sensorischen und motorischen Bauteilen kombiniert. Zum Beispiel in der am Standort Brüttisellen produzierten Anlagentechnik: Durch »sinngemäße Kombination unserer Bauteile können recht hübsche Steuer- und Regelanlagen aufgebaut werden« (Ernst Erni in der Hauszeitschrift vom Dezember), so arbeitet die voll transistorierte Fernsteuerungsanlage für den Flugsicherungsdienst in Kloten seit zwei Jahren ohne Probleme.

Das in Adelberg entwickelte Relais 20 ist sehr kompakt, schaltet unter widrigsten Umständen sehr zuverlässig und ist dank der gekapselten Schaltkontakte unempfindlich.

1958

Adelberg übernimmt Fertigung der ERNI-Relais

Schon zwei Jahre nach ihrer Gründung übernimmt die ERNI Elektroapparate GmbH wesentliche Bereiche der Relaisfertigung für die gesamte Gruppe. Nach dem Erfolg mit dem Relais 60 entwickelt ERNI immer kleinere und leistungsfähigere Relais, die in der »Fernwirktechnik« (so nennt man die Steuer-, Überwachungs- und Automatisierungsanlagen für die Industrie) Verwendung finden.

Das Relais 60 ist sozusagen die Mutter der ERNI-Relais: robust, zuverlässig, variabel und leistungsstark. Hier lässt sich noch gut das Funktionsprinzip eines Relais erkennen.

1957

Start-up mit Dreierteam

Im 1. Stock beschäftigt sich Franz Reisinger mit der Entwicklung und Montage von Spulen für Relais, während im Erdgeschoss der Werkzeugmacher Kurt Schlotz Stanz- und Formteile herstellt. Im Dachstock amtet Horst Opitz als erster Geschäftsführer. Wöchentlich beliefern sich Adelberg und Brüttisellen gegenseitig mit den produzierten Einzelteilen zur Montage. Der Warenumschlag erfolgt auf halbem Wege zwischen beiden Orten – von Kofferraum zu Kofferraum. Die unbürokratische Art des Warenverkehrs über die Grenze macht die Zollbehörden misstrauisch. Nach Durchsuchung der Geschäftsräume, Kontrolle von Lieferscheinen, Warengewichten und Produktionslisten wird alles für in Ordnung befunden.

Franz Reisinger lötet an einer Versuchsanordnung.

1956

Gründung der Adelberger ERNI Elektroapparate GmbH

Am 28. Juli lässt Ernst Erni die »Erni-Elektro-Apparate GmbH« mit 30.000 DM Stammkapital ins Handelsregister eintragen. Die GmbH meldet beim Bürgermeisteramt Adelberg einen Gewerbebetrieb zur Herstellung von Elektroapparaten an. Anzahl der Beschäftigten gemäß Anmeldung: 4 Stck. In diesem Jahr zählt Adelberg 1.160 Einwohner. Bundesweit wird gerade die 45-Stunden-Woche eingeführt, auf einen Arbeitslosen kommen vier offene Stellen. Die Miete für eine Dreizimmer-Wohnung liegt bei 50 DM, eine Flugreise nach Australien kostet 5.600 DM, und ein Arbeiter verdient rund 200–250 DM im Monat. 1 US $ kostet 4,20 DM.

Die vielen Kleinbetriebe für Optik und Feinmechanik führen Ernst Erni nach Adelberg. Dort verkauft ihm ein Geschäftspartner einen Teil seines Betriebs. Ernst Erni übernimmt die Mitabeiter und kann das Know-how der eigenen Relaisfertigung erweitern. Firmensitz ist das Wohnhaus Eckhart auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Adelberg.

1955

Neue Zeitrechnung

Um den Export aus dem EFTA-Land Schweiz in andere Wirtschaftsräume zu erleichtern, entsteht die Idee, einen Fertigungsstützpunkt im wirtschaftlich expandierenden Deutschland zu errichten. Der Plan: Durch Aufteilung der Fertigung und gegenseitigen Austausch der Einzelteile sollen die Ursprungszeugnisse der komplett montierten Relais für beide Wirtschaftsräume erlangt werden. Die Expansion über die Grenze ist beschlossen.

Eine Weiterentwicklung kombiniert die Chronokamera mit einer synchronisierten Filmkamera, die jede 100stel Sekunde ein Zielfoto schießt und über ein zweites Objektiv das Zeitzählwerk einblendet. Schon 90 Sekunden nach dem Zieleinlauf liegt ein entwickelter Zielfilm vor, den die Kampfrichter auswerten können.

1954

ERNI zieht nach Brüttisellen

Die Firma zieht nach Brüttisellen um. Der Neubau wird zum Mutterhaus der Firmengruppe und im Laufe der Jahre wesentlich vergrößert. Der für Nichtschweizer Ohren etwas sperrige Ortsname gewinnt von nun an in der ganzen Welt an Klang. Fast 50 Jahre später wird eine nicht unbekannte Brausefirma den nicht mehr benötigten Teil des Gebäudes mieten. Deren rotes Logo passt gut zum Zeichen der hier domizilierten ERNI Licht-Technik AG. Die Bereiche Elektrizitätsverteilung, Starkstromtechnik, Kabel- und Freileitungsbau werden in die Firma Erni+Giger AG überführt.

Mit viel Optimismus und erheblichen Investitionen entsteht in dem damaligen Bauerndorf Brüttisellen der neue ERNI-Firmensitz mit Büros und Werkstätten sowie einer Wohnung für die Familie Erni. »ERNI Elektroindustrie« steht auf dem Firmenschild – kein kleiner Name.

1953

Wachstum

Das Leistungsspektrum des jungen Unternehmens wird rasch breiter. Bei vielen Aufträgen, insbesondere bei den Arbeiten für den Flughafen Kloten, überschneiden sich die klassischen Trennungen zwischen Stark- und Schwachstromtechnik, Nieder- und Hochfrequenztechnik. Die Aktivitäten umfassen Elektrizitätsverteilung und -steuerung, Kabel- und Freileitungsbau, Stark- und Schwachstrom-Relais, Pistenbefeuerungen sowie Zeitmessanlagen.

Das Produktschild der ERNI & CO.

1952

Winter-Olympiade Oslo

Die große Bewährung kommt mit den Olympischen Winterspielen. Longines-Zeitmessanlagen »System ernico« messen auf 100stel Sekunden die Wettbewerbe auf Skipisten, Loipen, Bob- und Rodelbahnen. Auch im Eisstadion ist eine Zeitmessanlage mit Großanzeige installiert. Als Mitglied der Longines-Delegation ist Ernst Erni in Oslo für seine Technik selbst verantwortlich. Das ganze System ist so kompakt, flexibel und zuverlässig, dass ERNI-Zeitmessanlagen und Chronokameras für diverse Winter- und Sommersportarten die Geschichte dokumentieren.

1951

Am Puls der Zeit

An immer mehr Wettkampf-stätten wird die Longines-Zeitmessung »system ernico« eingesetzt. In Eishockey- und Hallenstadien messen sie die effektiven Spielzeiten, verwalten die 2- und 5-Minuten-Strafen der Mannschaften, geben Signale und steuern die Uhren der großen Anzeigetafeln. In den folgenden Jahren erobern Messtechnik und Chronokamera praktisch alle Sportarten von der Leichtathletik bis zum Motorsport.

Ernst Erni bedient bei einem Bobrennen in Polen »seine« Chronokamera. Im Gegensatz zum Personal scheint dem Gerät die Kälte wenig auszumachen. Für die Chronokamera erhält Ernst Erni diverse Einzelpatente für Zählwerk, Startgeber, Synchronmotor und Film-Schnellentwicklungseinheit.

1950

Die Chronokamera

Im Auftrag von Longines entwickelt Ernst Erni die »Chronokamera«: das erste Zeitmessgerät, das 100stel Sekunden messen und dokumentieren kann. Ein mit einer sehr genauen und stabilen Frequenz angetriebener Synchronmotor steuert ein mechanisches Zählwerk sowie eine Film- belichtungseinheit, bestehend aus Optik, Blitzanlage, synchronisiertem Filmvorschub und Schnellentwicklung. Alle zwei hundertstel Sekunden belichtet der Blitz den automatisch transportierten Film. So entsteht ein Filmdokument der Zeitangaben des Zählwerks.

Herzstück der Chronokamera ist der Zeitzähler, ein mechanisches Zählwerk, dessen Zahlenringe Zehnminuten, Minuten, Sekunden, Zehntelsekunden und Hundertstelsekunden anzeigen (Fig. 2).

1949

Pistenfeuer

Nachdem Ernst Erni mit einem eigens entwickelten Relais das Strommanage-ment des Flughafens Kloten entscheidend zuverlässiger gemacht hat, erhält er den Auftrag, auch die Pistenbefeuerung aufzubauen. Natürlich entdeckt er bei der damals üblichen Technik Verbesserungspotenzial. Er entwickelt Leuchten für die Pistenbefeuerung und meldet erste Patente an. Oft sind die beiden schulpflichtigen Söhne auf dem Flugfeld zu beobachten, wie sie ihrem Vater helfen.

Flughafenfeuer gehören zum Geschäftsbereich der heutigen ERNI Lichttechnik AG. Eine der letzten Entwicklungen, an denen Ernst Rudolf Erni noch persönlich mitgewirkt hat, ist eine extraflache Lichtarmatur für Pisten und Rollwege und erhält 1998 die FAA-Zulassung.

1948

Der Start in Kloten

In Kloten entsteht der internationale Großflughafen für Zürich. Das Gelände ist ein ehemaliger Waffenplatz der Armee und muss von Blindgängern gesäubert werden. Ernst Erni kann sein selbst entwickeltes Minensuchgerät vorführen. Offensichtlich funktioniert es gut, denn Ernst Erni erhält den Auftrag, die Stromversorgung, -verteilung und -steuerung für den Flughafen aufzubauen.

1948 zieht der zivile Flugverkehr von Dübendorf nach Kloten um. Anfangs ist der Flughafen noch ein Barackendorf, bis 1953 ein modernes Terminal eingeweiht wird.

1947

Ernst Rudolf Erni macht sich selbstständig

Die Geschichte von ERNI beginnt, als sich der 30-jährige Elektroingenieur Ernst Rudolf Erni in die Selbstständigkeit wagt. Als Komplementär gründet er, mit seiner Gattin Elsa Erni als Kommanditärin, die ERNI & CO. Im Wohnhaus in Nänikon/Uster bei Zürich richten die beiden eine erste Werkstatt für Lohnaufträge der Elektrotechnik ein. Anfangs arbeitet auch Elsa Erni in der Werkstatt mit, später im Büro und in der Buchhaltung – neben ihren Aufgaben als Mutter der beiden Söhne.

Nach dem Studium am Technikum Winterthur und drei Jahren Anstellung als Elektroingenieur macht sich Ernst Erni selbstständig und gründet mit seiner Gattin Elsa die ERNI & CO.

1941

Der familiäre Grundstein

Ernst R. Erni heiratet seine Lebensgefährtin Elsa Erni-Gallmann. Der Ehe entspringen die beiden Söhne Ernst Peter und Rudolf, welche jeweils einen Lebensweg ausserhalb des Familienunternehmens wählen.

Hochzeit von Ernst R. Erni und Elsa Erni-Gallmann

1940

Der technische Grundstein

Ernst R. Erni schliesst seine Ausbildung als eidgenössisch diplomierter Elektroingenieur an der HTL Winterthur ab.

Abschluss-Diplom von Ernst R. Erni

1917

Ein Stern ist geboren

Ernst R. Erni, Gründer der ERNI Firmengruppe, erblickt in Brüttisellen, Schweiz, als älterer zweier Söhne von Alois und Anna Erni das Licht der Welt.

Ernst R. Erni als Kleinkind

ERNI Deutschland GmbH

Seestraße 9

73099 Adelberg

Deutschland